Tag 16: Dresden – Děčín

Nach dem Frühstück ging es dann also los nach Tschechien.





Bei Heidenau habe ich mich erst mal ein bisschen verfranst, weil man dort wegen Baustellen umgeleitet wurde und ich wohl ein Umleitungs-Schild verpasst hatte. Zum Glück fuhr ich nicht allzu weit in die falsche Richtung.




In Pötzscha (der linkselbische Teil der Stadt Wehlen) machte ich dann den großen Fehler noch vor der Schranke zu halten. Prompt schloss sich die Schranke und dann passierte erst mal lange nichts. Dann kam ein Zug. Dann passierte wieder nichts. So langsam verstand ich warum es hier einen „Imbiss an der Schranke“ gibt. Als dann ein zweiter Zug durchgefahren war ging die Schranke auf und ich konnte nach mehr als zehn Minuten endlich weiterfahren.

In Königstein wechselte ich dann mit einer Fähre auf die rechte Elbseite. Im Gegensatz zu den meisten Fähren bisher war diese eng in den Nahverkehrsverbund eingebunden und man bekam deshalb auch ein typisches ÖPNV-Ticket. Auf der Seite blieb ich aber nicht lang und fuhr in Bad Schandau über die Brücke zurüch auf die linke Seite.


Auf der anderen Fluss-Seite kam die Grenze etwas früher und war eigentlich nur an den Wechselstuben zu erkennen. Auf der Seite auf der ich fuhr war die Grenze nur durch ein paar Pfeiler und eine Informationstafel am Wegrand markiert. Mich fasziniert es immer wieder, dass wir in Europa einfach ein paar Meter weiter laufen können und schon ist man, ohne es groß zu merken, in einem anderen Land. Ich hoffe wir werden uns diesen zivilisatorischen Vorteil den uns das Schengen-Abkommen gebracht hat weiter erhalten und gegen diejenigen, die jetzt die Wiedereinführung der Grenzkontrollen fordern, verteidigen.

Einer der ersten Unterschiede der mir in Tschechien aufgefallen ist, sind die großen, rustikalen Industriekräne und die dazugehörenden Anlagen die hier noch herumstehen.


In Děčín habe ich mich erst mal am Geldautomaten mit Tschechischen Kronen versorgt und bin dann zu einem Hostel gefahren. Da ich allein war hätte ich bei dem Hostel trotzdem für das ganze Mehrbettzimmer zahlen müssen. Das war zwar nicht teuer (ich habe in Deutschland für eine Übernachtung in einer Jugendherberge schon mehr gezahlt) aber die Frau vom Hostel gab mir durch mehrmaliges ungläubiges nachfragen zu verstehen, dass es wohl deutlich billigere Übernachtungsmöglichkeiten gäbe. Da mein Zelt ja auch seit Leipzig immer noch nass war, beschloss ich auf den örtlichen Campingplatz zu gehen damit es auch mal eine Chance haben würde zu trocknen. Der lag nur auf der anderen Seite der Elbe und es war gar nicht so einfach da hin zu kommen ohne wieder ganz zurück in die Stadt zu fahren. Ich traf zwar auch ein paar ziemlich junge Anwohner aber selbst bei den jungen Leuten kam man mit Englisch nicht weit. Unter Zuhilfenahme von Händen und Füßen zeigten sie mir aber doch einen Weg über die Brücke. Ich bin mir im Nachhinein aber nicht sicher ob ich den richtig gefunden habe oder ob ich auf einer Spur gefahren bin die eigentlich nur für Autos vorgesehen ist. Ich bin auf jeden Fall heil rüber gekommen obwohl mir zwischendrin etwas mulmig war.

Nach etwas Suchen fand ich dann auch den Campingplatz, der sich unter der Brücke befand die ich gerade überquert hatte, was aber aus dem Stadtplan nicht genau ersichtlich war. Das Campen kostete 160 Tschechische Kronen, inklusive WLAN (Juhuu) und Duschen. Allerdings sind die sanitären Anlagen in Containern untergebracht, nicht geheizt und haben kein sehr durchdachtes Hygienekonzept. Sie sind aber auch nicht übermäßig dreckig und für den Preis will man sich ja auch nicht beschweren. Zum Essen war ich in einem Restaurant in der Nähe, das ich aber nicht weiterempfehlen kann, da das Essen wie aufgetaut schmeckte.

Mal schauen wie weit ich morgen komme. Ich hoffe das Zelt trocknet.