Tag 12: Leipzig

Meine Befürchtungen von gestern Abend haben sich bewahrheitet: Das Außenzelt war heute morgen ziemlich feucht. Da heute schönes Wetter gemeldet war und ich mir ja eh Leipzig anschauen wollte habe ich das Außenzelt zum durchlüften offen gelassen.


Außer dem Weg durch die Parks den mir mein Navi gestern gewiesen hat, kann man auch einfach an dem Fluss/Kanal weiter entlang fahren und kommt zu einem sehr netten Platz an der Weißen Elster, bei einer Flüchtlingsunterkunft, an dem ich gefrühstückt habe. Dann ging es durch die Stadt zum Völkerschlachtdenkmal. Insgesamt finde ich hat Leipzig ein bisschen Ähnlichkeit zu Hamburg: hauptsächlich auf das Leben vor Ort ausgerichtet, nicht so viel Tourismus, einige Parkanlagen ohne viel Schickimicki. Fahrradfahrer haben hier oft eine eigene Spur auf der Straße. Das ist grundsätzlich gut, aber leider ist diese Spur auch oft sehr dicht an parkenden Autos, mit dem Risiko dass sich plötzlich eine Tür öffnet und man dann am Türrahmen hängt.

Das Völkerschlachtdenkmal selbst ist sehr monumental und obwohl es relativ jung ist sind die Proportionen der Figuren im Inneren etwas merkwürdig. Sie haben riesige Extremitäten und die Finger- und Zehengliedgelenke sind ziemlich dick. Das soll wohl imposanter wirken, macht sie aber in meinen Augen eher comic-haft. Der Film der zum Einstieg gezeigt wird ist leider ein bisschen nichtssagend, es wäre schön wenn es etwas mehr Text gäbe (Audio oder im Bild) damit man die politischen Verhältnisse besser versteht. Aber wenn man im Denkmal auf den vielen Wendeltreppen emporsteigt hat man eine schöne Aussicht.





In Markkleeberg habe ich dann endlich Sonnencreme gekauft. Dann ging es zurück in die Innenstadt.


Zu Abend gegessen habe ich im Spizz, einem Jazzclub und Café im Barfussgässchen: Einen Kartoffel-Gemüse-Auflauf mit Orangen-Ingwer-Hollandaise und getrunken habe ich dazu ein Braukunstkeller Amarsi IPA, ein India Pale Ale mit sehr fruchtigem Aroma, was sehr gut zusammen gepasst und auch einzeln hervorragend geschmeckt hat.

Als ich dann wieder auf dem Campingplatz ankam war das Zelt wieder relativ trocken. Leider gibt es hier keinen Unterstand mit Stühlen oder so etwas, wo man sich als Mensch mit Zelt mit seinem Laptop hinsetzen kann, idealerweise mit Strom und, in Deutschland äußerst rar, WLAN zu vernünftigen Konditionen. Also habe ich mich im etwas abgelegeneren Sanitärhäuschen auf die Umkleidebank einer Duschkabine gesetzt um die morgige Tour zu planen (es geht wieder zurück an die Elbe). Ist ziemlich eng aber ich habe Strom.